Das Castelo de Pombal, die Festung Pombals

Das Castelo de Pombal, das im Deutschen sowohl als Burg von Pombal, als auch als Schloss von Pombal bezeichnet wird, wurde zwischen 1156 und 1171 vom Temlerorden erbaut und war um diese Zeit die äußerste Verteidigungsanlage an der Grenze zum Reich der Mauren, das sich um diese Zeit noch über den südlichen Teil Portugals erstreckte. Da das Castelo de Pombal ausschließlich der Verteidigung diente, so handelte es sich hierbei weder um eine Burg, noch um ein Schloss, sondern eine Verteidigungsanlage, also ein Fort.
 
Während der Restauration des Castelo de Pombal im 20. Jahrhundert konnte man feststellen dass bereits die Römer (Romanos) an dieser Stelle ein eine Befestigung hatten, deren Bedeutung allerdings nicht bekannt ist, da hier keine wichtige römische Straße nachgewiesen werden konnte und sich hier auch kein Handelszentrum befand. Vermutlich wurde diese Befestigung anschließend auch von den Mauren benutzt, ohne dass hierüber jedoch Spuren nachgewiesen wurden, was auch erklärt warum die Tempelritter nahezu die gesamte Burg neu errichten und erweitern mussten.

Das Castelo de Pombal
Foto: Herbert Kårlin

Alfonso Henriques, der später der erste König Portugals wurde, hatte die Verteidigung der gesamten Grenzlinie jener Zeit dem Templerorden übergeben, und konnte auf diese Weise sämtliche während der Reconquista gewonnenen Gebiete behalten und später die Mauren immer weiter zurückzudrängen. Das Castelo de Pombal spielte hierbei eine Schlüsselstellung, da es den Feinden den Zugang zu Coimbra vollkommen blockieren konnte.
 
Während des gesamten Mittelalters galt das Castelo de Pombal als das Meisterwerk militärischer Architektur, was die Besucher der Burg noch heute problemlos erkennen können, da die Burg auf verschiedenen Niveaus abgesichert wurde und die Eroberung des Turmes, auf den sich die Tempelritter notfalls zurückziehen konnten, sogar völlig unmöglich war. In der Tat war es Dom Gualdim Pais, ein großer Meister des Templerordens, der, auf Grund seiner Erfahrung, das Castelo de Pombal auf optimale Weise plante und mit den damals modernsten Verteidigungssystemen ausrüstete.
 
Im Inneren der Festung kann man noch heute die Reste der Kirche Igreja de São Miguel finden, wie auch den Brunnen, die Vorratslager und Unterkünfte für die feste Besetzung der Burg, sowie die Wohnung von Dom Gualdim Pais.
 
Als im 16. Jahrhundert König Dom Manuel I. (Manuel I.) das Castelo de Pombal besuchte, hatte dieses jede Verteidigungsfunktion verloren und war am Verfallen. Der König entschied sich den Turm der Burg vollkommen zu renovieren, ein Tor Richtung Stadt bauen zu lassen und über diesem Tor das Wappen Pombals anbringen zu lassen. Die Folgen des Umbaus waren nicht eine neue Burg zu errichten, sondern Manuel I. verwandelte die ursprüngliche Festung in eine wohnliche Burg, die man nahezu mit einem Schloss vergleichen konnte und, auf Auftrag des Königs der Sitz des Bürgermeisters von Pombal wurde. Im Jahr 1663 entstand innerhalb der Burgmauern auch ein Garten, der der ehemaligen Festung einen völlig neuen Charakter verlieh.
 
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erreicht Napoleons General André Massena, während des Rückzugs, das Castelo de Pombal, plünderte das Gebäude und ließ es niederbrennen, was das Ende für diese imposante Burg hätte sein können. Um die Ruine zu erhalten, wurde das Castelo de Pombal dann jedoch 1910 zum Nationalmonument erklärt, und 30 Jahre später begann die Stadt Pombal dann mit der Restauration der Burg, die heute ein touristischer Magnet der Stadt ist.
 
Seit einigen Jahren findet man im Burghof des Castelo de Pombal ein kleines Informationszentrum, das dem Besucher einige Informationsschriften zur Verfügung stellt und alle Fragen zur Burg beantworten kann.
 
Das Castelo de Pombal ist von April bis September täglich von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr geöffnet, und von Oktober bis März von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet, ausgenommen an einigen wenigen Feiertagen.
 
Kontakt:
+351 236 310 556
turismo@cm-pombal.pt
 
Eintrittspreis: kostenlos (2023)