Die Kathedrale von Beja, die Igreja de Santiago Maior

Die Kathedrale in Beja (Sé Catedral de Beja) wurde mit großer Wahrscheinlichkeit auf der vorhergehenden Pilgerkirche, die Santiago Maior geweiht war, gebaut und wurde im Jahr 1590 eingeweiht. Sie weist, trotz mehrerer Umbauten, immer noch deutlich den Stil des portugiesischen Manierismus auf. Die Kathedrale, eine Hallenkirche, wurde im Auftrag des Erzbischofs Teotónio de Bragança als zweitwichtigste Kirche des Alentejo beauftragt und vom Architekten Jorge Rodrigues erbaut. Der Bischof hatte damals keinen Sitz in Beja, so dass die Kirche erst 1925 vom Vatikan zur Kathedrale erhoben wurde und am 31. Mai 1946 eingeweiht werden konnte.
 
Bischof Bragança wollte indes nicht nur einen Bischofssitz in Beja schaffen, sondern er wollte durch den Bau einer imposanten Kirche auch die Religiosität in Beja und seiner Umgebung verstärken, weshalb er auch mehrere Seitenaltäre einrichten ließ, die teilweise jedoch erst nach dem Tod des Bischofs fertig gestellt wurden, da Bragança bereits 1602 im spanischen Valladolid starb und zu dieser Zeit nur der weitaus ungeschmückte Bau fertig gestellt war, der zudem neben dem Castelo de Beja (Burg von Beja) errichtet wurde.

Die Kathedrale von Beja
Foto: Herbert Kårlin

Die vielfarbigen Seitenaltäre und mehrere Gemälde in der Kirche wurden nur wenige Jahre nach dem Tod des Bischofs Bragança vom ersten Barockmaler Portugals geschaffen, vom Künstler André Reinoso, der auch im Mosteiro dos Jerómimos (Hieronymitenkloster) in Lissabon arbeitete.
 
Das heute, sehr imposante Aussehen erhielt die Kathedrale in Beja jedoch erst im Laufe der folgenden Jahrhunderte, denn der vergoldete Hauptaltar geht auf die Jahre 1696/1697 zurück und wurde vom Lissaboner Künstler Manuel João da Fonseca verwirklicht, einem der gefragtesten Bildhauer und Holzschnitzer seiner Epoche. Der Retable wurde erst vor wenigen Jahren neu restauriert und ist ein Meisterwerk des 17. Jahrhunderts.
 
Die Azulejos mit den biblischen Motiven, die man in der Kathedrale von Beja entdecken kann, kamen im 18, Jahrhundert hinzu und stammen vor allem aus verschiedenen Kirchen und Palästen aus Lissabon.
 
Als die Kathedrale letztmals restauriert wurde, erhielt sie zudem die Statuen der vier Heiligen Santo Inácio de Loiola, São Francisco Xavier, São Luís Gonzaga und Santo Estanislau Kostka der Jesuiten, die im Marmor des Alentejo hergestellt wurden und für die der italienische Skulpteur Giovanni Antonio Bellini zeichnete, der sich bereits im 16. Jahrhundert in Portugal aufhielt.
 
Die Kathedrale in Beja (Sé Catedral de Beja) kann am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils zwischen 10 Uhr und 12 Uhr 30, sowie zwischen 15 Uhr und 19 Uhr 30 besucht werden, am Mittwoch zwischen 10 Uhr und 12 Uhr 30, am Samstag und Sonntag zwischen 10 Uhr und 12 Uhr 30, als auch zwischen 17 Uhr 30 und 19 Uhr 30.
 
Kontakt:
Diözese: +351 284 323 159
geral@diocese-beja.pt
 
Eintrittspreis: kostenlos (2023)