Die portugiesische Region Alentejo

Die Region Alentejo liegt im südlichen Teil Portugals, wobei der Name Alentejo bedeutet "jenseits des Tejo", also eine geografische Angabe ist. Auch wenn der Alentejo sich aus fünf Sub-Regionen und 299 Gemeinden zusammensetzt, so leben in der geografisch größten Region Portugals nur knapp über 700.000 Personen. Dies hängt insbesondere damit zusammen dass sich dort die Landwirtschaft (Getreide und Viehhaltung), ausgedehnte Korkeichenwälder, unendliche Olivenbäume und ein intensiver Weinbau stattfindet.
 
Dass die Region Alentejo mit zu den reichsten Regionen Portugals gehört, liegt allerdings nicht nur an der Landwirtschaft (Oliven, Viehzucht, Getreide), dem Marmorvorkommen und den zahlreichen Keltereien, sondern auch daran dass der Alentejo mehr Touristen anlockt als andere Regionen des Landes. Allerdings sind die Zahlen der ausländischen Gäste noch bescheiden und die Menge der deutschen Besucher ist nahezu zu vernachlässigen, obwohl man im Alentejo zwei in der UNESCO eingetragenen Weltkulturerbe findet, nämlich Évora und Elvas.

Die Stadt Estremoz im Alentejo
Foto: Herbert Kårlin

Dass der Alentejo bereits zur Jungsteinzeit bewohnt war, davon zeugen die dortigen Menhirs, Dolmens und Steinsetzungen. Der Steinkreis Cromeleque dos Almendres (Cromlech von Almendres) bei Évora, der erst in den 60er Jahren entdeckt wurde, ist um 2000 bis 3000 Jahre älter als Stonehenge und wird zudem auch als das portugiesische Stonehenge bezeichnet. Der aus 95 Steinen bestehende Steinkreis ist gegenwärtig der älteste seiner Art und in einem erstaunlich guten Zustand. Von besonderem Interesse ist im Alentejo aber auch die Kleinstadt Mértola, die bereits von den Phöniziern gegründet wurde und es in zehn kleinen Museen ermöglicht die gesamte Entwicklung der Stadt zu verfolgen. Neben Tavira ist Mértola die einzige weitere Stadt Portugals, die auch den Islam beleuchtet, der hier eine bedeutende Handelsstadt unterhielt..
 
Aber auch die Römer ließen zahlreiche Spuren im Alentejo, wobei viele der römischen Landgüter aus jener Zeit allerdings bis heute nicht ausgegraben, meist nicht einmal gefunden wurden. Zu den bedeutendsten Ruinen römischer Landhäuser, die man noch heute besuchen kann, findet man die beiden Villen Villa romana de Pisõa und die Vila de São Cucufate, die beide im Alentejo liegen. Aber man weiß auch dass die Römer sowohl Évora, als auch Elvas gegründet haben. Während man in Évora noch die Ruinen des römischen Tempels von Évora findet, so ist Elvas vor allem für seine Verteidigungsanlagen bekannt, obwohl man dort, genau genommen, über 200 Sehenswürdigkeiten finden kann.
 
Der Alentejo bietet allen, die Portugal etwas näher entdecken wollen, ein Erlebnis, denn man kann hier nicht nur eine Reise durch die Geschichte unternehmen, sondern auch Weingüter entdecken und den lokalen Wein kosten, den Spuren portugiesischer Oliven und des Olivenöls folgen, Wanderwege erschließen und selbst bei Fahrradtouren die Wunder des Alentejo entdecken. Wer sich mehr für einen Strandurlaub interessiert, findet am Atlantik hervorragende Sandstrände, und Surfer können auf bis zu fünf Meter hohen Wellen reiten. Die englische Zeitung "The Guardian" ernannte die Küste des Alentejo vor wenigen Jahren sogar als die schönste Küste Europas, was dort jeder Besucher sofort selbst entdecken kann. Nicht zu vergessen hierbei ist auch dass in dieser Region der bekannte Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama geboren wurde.
 
Aber auch wer nach der außerordentlichen Küche Portugals sucht, wird im Alentejo fündig, denn allein die rein lokale Küche verfügt über mehr als 20 verschiedene Gerichte, angefangen von Vorspeisen, über das Hauptgericht bis zur Nachspeise.
 
Die fünf Sub-Regionen des Alentejo: Alentejo Central, Alentejo Litoral, Alto Alentejo, Baixo Alentejo und Lezária do Tejo
 
Die größten Städte des Alentejo: Évora, Santarém, Beja, Samora Correia, Elvas, Portalegre, Sines, Rio Maior, Almerim, Cartaxo